Die „Opificio del Pinot Nero“ entstand aus dem visionären Traum von Marco Buvoli, einem Weinhandwerker, der sich mit Leidenschaft einer der faszinierendsten und komplexesten Rebsorten widmet: dem Pinot Noir. Die Eingebung kam Ende der 1990er Jahre, als Marco beschloss, seine Leidenschaft in ein konkretes Projekt zu verwandeln. Er gründete eine kleine Kellerei in den Hügeln von Vicenza, in Gambugliano, und verband den Weinbau mit seiner anderen großen Leidenschaft: der Rockmusik. Nicht zufällig bezeichnet er das Opificio als „die Rock-Kellerei“, einen Ort, an dem Rhythmus, Schwingungen und Emotionen zwischen den Fässern fließen und jeden Wein auf seinem Weg begleiten.
Die Weinberge liegen auf den Hügeln rund um Vicenza und Padua, in einem Mosaik aus Böden und Mikroklimata, die die unterschiedlichen Ausdrucksformen der Trauben und des Terroirs hervorheben. Lage, Neigung, Ausrichtung und Beschaffenheit – jede Parzelle hat ihre eigenen Besonderheiten und wird so bearbeitet, dass ihre Einzigartigkeit respektiert und betont wird. Der Anbau erfolgt seit jeher nach biologischen und biodynamischen Prinzipien, mit akribischer Aufmerksamkeit für Reben und Trauben. Französische Klone, strenge Rebschnitte, sehr geringe Erträge und eine manuelle Lese in kleinen Kisten garantieren ausschließlich gesunde und reife Trauben – denn nur aus großartigen Trauben kann ein großartiger Wein entstehen.
„Das zu tun, was man liebt, und es gut zu tun – in der Überzeugung, dass sich all das im Wein widerspiegelt – ist ein faszinierendes Abenteuer.“
Auch im Keller folgt die Arbeit derselben Philosophie: positive Schwingungen, Rockrhythmus und absoluter Respekt für das Ausgangsprodukt. Es wird mit ganzen, gesunden Trauben gearbeitet, mit Mazerationen und Gärungen in Stahl oder Holz, Reifungen in Barriques und Tonneaux, die je nach Lage und Jahrgang variieren – mit dem Ziel, das volle natürliche Potenzial jedes Weinbergs auszuschöpfen. Alle Bewegungen erfolgen sorgfältig und sanft, im Einklang mit der Natur und sogar der Schwerkraft, um den Wein niemals zu strapazieren. Das Herzstück des Opificio ist die klassische Flaschengärung, mit Schaumweinen, die den authentischen Charakter des Pinot Noir verkörpern. Die Cuvées entstehen aus dem Verschnitt verschiedener Jahrgänge, wobei ein kleiner Teil als Reserve nach dem Solera-Verfahren in Holz reift, um zusätzliche Komplexität und Tiefe zu verleihen. Die langen Hefelager – teils über 36 Monate – formen Weine von großer Eleganz, Cremigkeit und mineralischer Spannung, die berühren und überraschen.
Neben den Schaumweinen produziert Marco auch Rotweine aus Pinot Noir, die die reinste Seele dieser Rebsorte widerspiegeln. In den letzten Jahren hat er sich außerdem an sogenannte „Garage Wines“ gewagt: winzige Produktionen, Schritt für Schritt begleitet, gedacht als einzigartige und unwiederholbare Ausdrucksformen. Hier finden auch der burgundisch vinifizierte Chardonnay, der TPS – ein kraftvoller, konzentrierter Rotwein mit beeindruckender Struktur – und der Cabernet Franc ihren Platz, eine elegante Interpretation, inspiriert von der Loire, die Charakter und Finesse vereint. Wenige Flaschen, allesamt handwerklich gefertigt, geboren aus dem Wunsch zu experimentieren und die Grenzen des Pinot Noir zu erweitern.
Heute liegt die Jahresproduktion bei rund 28.000 Flaschen – eine bewusst begrenzte Menge, um höchste Qualität und handwerkliche Kontrolle in jeder Phase zu gewährleisten. Das Opificio del Pinot Nero ist nicht nur eine Kellerei, sondern ein Laboratorium für Ideen und Emotionen, in dem Wein und Musik miteinander verschmelzen, um authentische Kreationen zu schaffen, die zuerst das Herz und dann den Verstand erreichen. Jeder Schluck ist eine Reise: vom Weinberg ins Glas, über die Hände von Marco und seinem Team, erzählt er eine Geschichte voller Leidenschaft, Mut und unermüdlicher Forschung. Eine Geschichte, die das Opificio del Pinot Nero zu einem Referenzpunkt für all jene gemacht hat, die italienische Weine suchen, die mit den großen internationalen Klassikern im Dialog stehen – ohne jemals die tiefe Verbindung zu ihrer Herkunft und ihrer handwerklichen Seele zu verlieren.
Foto © Takeshi Carlotto
